Das Rock News-Update am 04.06.2020

Die aktuellen Corona-Maßnahmen der Bundesregierung verbieten Großveranstaltungen bis einschließlich 31. August. Aktuelle Meldungen zu Festivals und Konzerten findet ihr hier.
Die Rock News des Tages:
Bruce Springsteen äußert sich düster über den Zustand der USA, Don Henley kämpft für besseres Copyright und Taylor Momsen macht Konzertfans Mut. Das und mehr erfahrt ihr im ROCK ANTENNE Rock News Update!
Mit einem Klick zur Band: BRUCE SPRINGSTEEN – DON HENLEY – TOMMY LEE – STYX – TAYLOR MOMSEN
Bruce Springsteen: "Es gibt keinen Frieden ohne Gerechtigkeit"
In seiner Show auf dem US-Sender SiriusXM hat sich Bruce Springsteen zur aktuellen Situation in den USA geäußert. Neben den fatalen Folgen der Corona-Pandemie, befindet sich das Land aktuell im Ausnahmezustand. Nachdem der Afro-Amerikaner George Floyd vergangene Woche ein Opfer von Polizeigewalt geworden war, beherrschen Massenproteste gegen systematischen Rassismus die Straßen.
Seine zweistündige Show begann der Boss mit seinem Song „41 Shots (American Skin)“ aus dem Jahr 2000, der immer noch erschreckend aktuell ist. „Dieser Song ist fast acht Minuten lang“, sagt Springsteen dazu. „So lange dauerte es für George Floyd zu sterben, während ein Officer in Minneapolis sein Knie auf Floyds Hals drückte. So lang flehte er um Hilfe und sagte, er könne nicht atmen.“
Während er spreche, seien bereits 100.000 Amerikaner an COVID-19 gestorben, 40 Millionen haben aufgrund der Pandemie keinen Job mehr, in den Straßen brenne es und aus dem weißen Haus komme nicht ein einziges mitfühlendes oder beruhigendes Wort. Den Aufruhr kann er verstehen. „Unser Ursprungsverbrechen, die Sklaverei, verfolgt uns Generation um Generation“, so Springsteen. „Wir haben uns nicht gut um unser Haus gekümmert. Es kann keinen bestehenden Frieden geben ohne Gerechtigkeit, die jedem Amerikaner zusteht, egal welcher Herkunft, welcher Hautfarbe oder welches Glaubens. Wir brauchen einschneidende Änderungen in unseren Rechts-Institutionen und den politischen Willen.“
Eagles-Gründer Don Henley hat vor dem US-Kongress dafür plädiert, ein neues Copyright für digitale Plattformen auszuarbeiten. In Zeiten von Streamingdiensten und Social Media sei die aktuelle Rechtslage nicht mehr zeitgemäß und dementsprechend unfair gegenüber Künstlern.
„Ich möchte diese alten Gesetze verbessern, deren Regeln seit 20 Jahren von den digitalen Riesen missbraucht werden“, so der 73-Jährige, dem es aber nicht um sich selbst geht. „Ich bin im Herbst meiner Karriere, aber ich sehe es als meine Pflicht gegenüber den Künstlern an, die unseren Weg geebnet haben und gegenüber denen, die nach uns folgen.“
Henley kritisiert vor allem, dass es nach aktueller Rechtslage für Künstler nahezu unmöglich ist, von ihrer Arbeit leben zu können. Gerade während der Corona-Zeit blühen Online-Anbieter förmlich auf, während die Musiker, mit deren Werken sie ihr Geld verdienen, kaum etwas davon abbekommen.
BIG NEWS... 2 songs out on Friday!
Pre-save to hear them first: https://t.co/5Yr0esQuPu pic.twitter.com/V7VmtpHcDi
Mötley Crüe mussten diese Woche eine bittere Nachricht schlucken: Die große Stadion-Tour mit Def Leppard, Poison und Joan Jett & The Blackhearts kann aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden – nächstes Jahr wollen die Hard Rock-Riesen einen neuen Anlauf wagen.
Doch nun hat immerhin Mötley Crüe-Drummer Tommy Lee gute Nachrichten. Über Twitter kündigte er „GROßE NEUIGKEITEN“ an. Am Freitag, den 05. Juni kommen zwei brandneue Solo-Songs heraus – „Knock Me Down“ und „Tops“ sind das erste neue Material seit 15 Jahren. Im Video könnt ihr bereits kurz reinhören.
Ob das ein erster Schritt in Richtung der LP ist, die Lee angekündigt hat? Man darf gespannt sein, genau wie auf die Unterstützung, die sich die Glam Metal-Ikone ins Boot geholt hat. Hierbei handelt es sich um den US-Rapper Killvein und die südafrikanische Rapperin Push Push.
Styx befinden sich auf der Zielgeraden für ihr neues Album. Im Interview mit Meltdown verriet Frontmann Tommy Shaw: „Es ist alles geschrieben, wir müssen es nur noch aufnehmen.“
Dazu wolle man wieder in die Blackbird Studios in Nashville, Texas gehen, wo Styx auch den Vorgänger The Mission (2017) aufgenommen hatten. Doch dabei muss man sich noch ein bisschen gedulden.
„Megadeth nehmen dort gerade auf“, erklärt Shaw, doch alles laufe nach Zeitplan. Somit können wir uns offensichtlich also nicht nur bald auf neue Musik von Styx freuen, sondern auch von Dave Mustaine und Kollegen.
Alle haben momentan mit der Zwangspause für Konzerte und Veranstaltungen zu kämpfen. Fans, Veranstalter und natürlich die Künstler. „Es ist wirklich ätzend“, so The Pretty Reckless-Frontfrau Taylor Momsen im Interview mit US-Moderator Big J.
"Wir hatten eine der besten Touren unserer Karriere geplant. Mit den ganzen Festivals, mit den Foo Fighters, Guns N’Roses, Pearl Jam – die Liste geht immer weiter", leidet die Sängerin. „Ich war ja quasi schon drei Jahre in Quarantäne und war wirklich bereit, wieder rauszugehen und das neue Material live zu spielen“.
Doch man müsse nach vorne schauen. „Ich weiß, dass Rock and Roll und Live-Musik nicht einfach verschwinden werden“, so Momsen optimistisch. „Das geht gar nicht. Es ist ein Lebenselixir, das die Leute und die Musiker brauchen.“ Demnach überlegen auch The Pretty Reckless, wie sie bald wieder auf die Bühne zurückkehren können, ob mit Online-Konzerten oder in Autokinos.
Zuletzt veröffentlichte die Band mit „Death By Rock and Roll“ ihre erste Vorab-Single zum kommenden, gleichnamigen Album. Darauf zu hören sind unter anderem Kim Thayil und Matt Cameron von Soundgarden sowie Rage Against The Machine-Gitarrist Tom Morello. Bald soll es mehr zu hören geben.