Johnny Cash: Vor 55 Jahren rockte der "Man in Black" das Folsom Prison
Es war eines der legendärsten Konzerte der Musikgeschichte: Johnny Cash vor tausend verurteilten Gefängnisinsassen im berüchtigten Folsom Gefängnis. Es war ein Wendepunkt in seiner Karriere. Kommt mit uns auf Zeitreise und klickt euch durch spannende Fakten über den "Man in Black"!
INHALT:
Unsere Zeitreise zu Johnny Cashs Konzert im Folsom Prison
Die Atmosphäre ist angespannt. Die Labelvertreter sind nervös. Keiner weiß, was passieren wird, wenn ein Country-Star vor etwa tausend verurteilten Gefängnisinsassen spielt. Doch dann betritt er die Bühne und beginnt wie immer mit diesem legendären Satz, der alle Zweifel verschwinden lässt: "Hello, I'm Johnny Cash!" Am 13. Januar 1968 setzte sich der "Man in Black" ein Denkmal in der Musikgeschichte.
Johnny Cash hatte die Menge vom ersten Akkord an im Griff. Er lachte und scherzte mit dem Publikum, er holte seine Angebetete June Carter auf die Bühne, die sich sogar traute mit den Häftlingen zu flirten - der damalige Fotograf Phil Morris beschrieb die Stimmung,
Wenn Johnny gesagt hätte: 'Kommt Jungs, lasst uns jetzt ausbrechen!', dann hätten sie es getan. Sie wären ihm gefolgt.
Phil Morris
Stattdessen sagte Cash:
Übrigens, das hier wird alles aufgenommen für eine Albumveröffentlichung. Also sagt nicht 'Scheiße' oder sowas, okay?
Johnny Cash
Der Auftritt im Folsom Prison war ein Wendepunkt für Johnny Cashs Karriere. Nach jahrelangem Alkohol- und Drogenmissbrauch war nicht mehr viel von seiner Glanzzeit aus "Ring Of Fire"-Zeiten übrig. Sein Plattenlabel weigerte sich lange, eine Live-Aufnahme von ihm zu machen, da er zu unberechenbar war. Zum Glück setzte sich der Countrysänger durch - das Album verkaufte sich bis heute über 6 Millionen mal.
Es war, als ob Cash den Insassen aus der Seele spielte. Obwohl er selbst nie im Gefängnis war - abgesehen von ein paar Aufenthalten in der Ausnüchterungszelle - war er bei diesem Konzert einer von ihnen. Seine Texte, die sich oft um Verbrechen, Gewalt, Drogen und Gefangenschaft drehten, waren ehrlich, bodenständig und tabulos - er erzählte die Geschichten der Leute, die da vor ihm saßen und sie waren ihm dankbar dafür. Das Label drückte ihm das Image des Outlaws auf, der er aber eigentlich nie war. Dennoch setzte er sich stets für einen besseren Umgang mit Häftlingen ein nach dem Motto: "Wenn wir die Ausgestoßenen besser behandeln, dann werden wir sie zu besseren Menschen machen."
Vor dieser Einstellung und vor diesem Auftritt im Folsom Prison ziehen wir heute den Hut und feiern das Konzert mit spannenden Fakten und dem passenden Soundtrack auf ROCK ANTENNE Österreich!
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