Rammstein: Neue Vorwürfe gegen Bandmitglieder
Neue Vorwürfe gegen Rammstein. Recherchen der Süddeutschen Zeitung und des NDR rücken Keyboarder Flake Lorenz in den Fokus.
Seit Ende Mai stehen Vorwürfe des mutmaßlichen sexuellen Übergriffs gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann im Raum. Bei Recherchen des NDR und der Süddeutschen Zeitung beschuldigen zwei Frauen nun auch Keyboarder Flake Lorenz öffentlich.
Eine der Frauen ist Jasmin Stevens (Name geändert). Sie behauptet, Lindemann und Lorenz 2002 kennengelernt zu haben, sie war damals 17 Jahre alt. Nach dem Treffen habe man gemeinsam gefeiert, zuerst in einer Bar, anschließend in einem Privathaus, wo sie auch alkoholische Getränke konsumierte, bis sie sich irgendwann "seltsam" gefühlt habe.
Mein Mund war staubtrocken, meine Zunge klebte am Gaumen. Ich weiß noch, dass ich mit Verwunderung feststellte, dass die Wände auf mich zusteuerten. Flake hat mir das Zimmer gezeigt, wo ich schlafen sollte. […] Ich bin da auf allen vieren raufgekrabbelt.
Jasmin Stevens
In diesem Zustand, in dem sie "weder Ja noch Nein" hätte sagen können, soll es zur sexuellen Handlung mit Flake gekommen sein. Stevens behauptet, dass der Musiker - damals 36 Jahre alt - sie "benutzt" habe. Ihre Aussagen hat sie an Eides statt versichert - Flake ließ die Vorwürfe über seinen Anwalt dementieren. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Eine weitere Frau, Sybille Herder (Name geändert), berichtet von einem ähnlichen Vorfall im Jahr 1996, bei dem sie mit den Rammstein-Mitgliedern Lindemann, Lorenz und Schlagzeuger Christoph Schneider unterwegs gewesen sei. Gemeinsam mit weiteren Leuten, seien sie auf ein Hotelzimmer gegangen, Alkohol sei geflossen und "dann weiß ich irgendwann nichts mehr".
Ich mache Unsinn, wenn ich getrunken habe, aber ich erinnere mich an allen Unsinn. Einen solchen Blackout hatte ich noch nie.
Sybille Herder
Am nächsten Tag sei sie nackt auf dem Fußboden aufgewacht mit starken Unterleibsschmerzen. Sie ist überzeugt, dass es zu sexuellen Handlungen gekommen ist. "Solche Schmerzen hatte ich vorher nie und nachher nie." Lorenz und Schneider ließen anwaltlich mitteilen, dass sich nichts von dem Geschilderten zugetragen habe.